Lars Walkling ist seit langer Zeit einer der Underdogs der deutschen Tätowierer. Sehr selten auf der Tanzfläche zu finden, haben wir inzwischen rausgefunden, dass es ihn nach Miami geführt hat. Lesen wir über seine Welt.
Lars, erst mal lieben Dank, dass du dir nach der wiederholten Nachfrage, doch Zeit fürs Interview nimmst. Wie häufig habe ich dich danach gefragt mit uns über dich selber zu sprechen. Mega, steigen wir gleich ein. Stell dich doch mal kurz vor:
Okay, da haben wir gleich mehrere interessante Punkte über die wir im Laufe des Interviews sprechen können. Sprechen wir erst mal über dein Ideal und wieso du dich gerne zurückhältst?
Das hört sich nach einem organisierten, erwachsenen Weg an. Wie kam es eigentlich, dass du nach Miami ausgewandert bist?
Aus der Komfortzone raus nach Miami ist sehr mutig. Barrieren brechen und neue Wege gehen. Als jemand der alleine arbeitet, hört sich das für mich eher an wie jemand, der sich sehr auf seine Kunden und Projekte konzentriert. Um bei dir Kunde zu werden sind doch sicherlich einige wichtige Kriterien zu beachten oder?
Ich denke man kann sich auf seine Kunden und Projekte in fast jeder Art von Studio konzentrieren. Was mir nicht immer leicht gefallen ist, aber mit der Zeit lernt man dazu und versteht besser auf das Ganze einzugehen ohne sich all zu sehr stressen zu lassen. Wer sich gerne von mir tätowieren lassen möchte, muß zu allererst einmal mich kontaktieren. Am besten wäre über Email oder auch Instagram. Ansonsten sollte die Person natürlich Interesse an traditionell japanischen Tätowierungen haben und verstehen, daß ich mich an den Stil der Horikoi Familie halte. Das wären die beiden Kriterien. Ich gehe nicht davon aus, daß sich jeder Kunde intensiv mit der Materie beschäftigt. Dafür bin ich da. Jedoch merke ich, daß die Leute sich mehr und mehr über Bedeutungen und Motive informieren, was ich ehrlich gesagt sehr gut finde. Man bekommt auch eine gewisse Erfahrung nach 23 Jahren in dem Geschäft. Somit kann es natürlich auch mal sein, daß jemand nicht von mir tätowiert wird. Man verbringt ja eine gewissen Zeit miteinander. Je nach Projekt können das auch Jahre werden. Daher schau ich schon drauf, ob das passt. Was im Endeffekt nicht nur mir sondern auch dem Kunden zugute kommt.
Da bin ich voll bei dir, Kunden die nicht passen kann man ja auch dann seine Dienste verwehren. Das mache ich auch bei Bedarf. Schließlich hat man seine Lebensenergie nur einmal. Empfindest du, dass viele Leute, die dich aufsuchen, deine Dienste als Konsum-Produkt oder als Leidenschaft empfinden?
Meditation, Bewegung und Kreativität sind Eigenschaften, die sehr viel Geduld fordern. Mit Sicherheit ist das ein großes Plus im Berufsleben.
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